Auch ohne NHN23: Nachbarschaftshilfe 3x an einem Tag
By Uwe Engels
„Uwe, könnt Ihr für mich ein Paket annehmen?“ Eine Nachbarin war in Nöten und rief von der Arbeit an. Sie erwartete gestern eine Sendung. Normalerweise hätte die direkte Nachbarin als Ersatz-Empfängerin gedient. Kurzfristig fiel diese Variante aus. Gern sind wir eingesprungen. Wie oft wurden schon für uns Pakete in der Nachbarschaft abgegeben?
Witzig aber wahr: Sie kam dann früh genug zurück und konnte alles selbst regeln. Dennoch war es für sie beruhigend zu wissen, dass ihr Paket angekommen wäre.
Metzgersfahrt für zwei Familien
Die zweite Begebenheit hat auch ohne das Netzwerk NHN23 funktioniert. Im Dorf gibt es ein befreundetes Ehepaar, das zur Zeit ein zweites Mal mit dem Corona-Virus infiziert ist. Normale Nachbarschaft ist füreinander da zu sein, gerade mit einer solchen Infektion. Unser Anruf gestern ergab einen Bedarf, den wir wunderbar koppeln konnten.
Zur Landmetzgerei Strobel fahren wir ca. 5 km. Wir wollten dort einkaufen und konnten prima auch die Wunschartikel für unsere Nachbarn mitkaufen. Die direkte Übergabe war mit einem kleinen Umweg für uns verbunden. Der Vorteil für unsere Freunde war natürlich die Versorgung, ohne selbst fahren zu müssen.
Der vorbildliche Lieferservice des sogenannten Strohschwein-Metzgers ist übrigens überlaufen. Ab einem Mindestbestellwert von10 € wird kostenlos in Stadt und Landkreis Hof sowie den angrenzenden Gemeinden in Thüringen und Sachsen ausgeliefert. So viele Kunden haben diese Bequemlichkeit in der Weihnachtswoche nutzen wollen, dass ein Bestellstop nötig war.
1 km Umweg statt 28 km Extrafahrt
Gestern Abend habe ich einen defekten Artikel in der Nachbarschaft abgegeben. Es geht um Haustechnik; unser Handwerker will bei seinem Lieferanten reklamieren. Eine Nachbarin kann heute auf der Rückfahrt von ihrer Arbeitsstelle dieses kleine Teil mit einem kleinen Umweg vorbeibringen. Wir würden uns eine Extrafahrt ersparen.
Auch dieses Beispiel funktionierte ohne die Software NHN23. Basis ist auch hier einerseits das Vertrauen unter Nachbarn und andererseits die vorhandene Information über den konkreten Bedarf. Beides ist erforderlich, um Fahrten zu erübrigen. Offen ist hier nur noch unsere „Bezahlung“ für diesen Botendienst. Aber dazu wird uns sicherlich schnell etwas Persönliches einfallen.